Texte über eigene Musik
Requiem (Gesänge der Eingeschlossenen)
Für Bariton, Sopran, Ensemble (16 Instrumente), Video und Elektronik
nach Gedichten u.a. aus Amerika, Afghanistan, Belarus, China, Indien, Iran, Nigeria, Palästina und Ukraine
Über „Vom Hölzchen aufs Stöckchen“
In meiner Komposition „Vom Hölzchen aufs Stöckchen“ für vier Schlagzeuger geht es um organische Prozesse in der Natur, die in der Musik widergespiegelt werden. Aus winzigen kleinen rhythmischen und melodischen Zellen erwachsen immer komplexere Strukturen, die sich zu großen Flächen ausbreiten und miteinander verflechten.
Über Clairière (Lichtung) für Orchester (2021)
„Clairière" (von lat. clarus:„Handlung des Lichtens, des Auflockerns, des Erhellens")
Lichtung heißt in der gewöhnlichen Sprache so etwas wie „Waldblöße“ … ein Holz lichten heißt einige Bäume im Wald fällen, wobei man eine Lichtung öffnet.
Diese Herzmitte ist wohl die Lichtung selbst; sie ist aber nicht ein äußeres Ziel, etwa ein ferner Ort, den man erreicht, nachdem man den eigenen Wohnort verlassen hat, sondern ein schon immer naher Ort, den man doch nur selten und plötzlich erblickt, indem man in die Tiefe des Waldes eindringt.
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Über „Beethoven_off_set“ für Orchester und Ensemble
... Leicht verfremdete Fragmente aus allen vier Sätzen der neunten Symphonie von Ludwig von Beethoven bilden die Grundlage der Komposition. Das Ensemble greift die klassischen Figuren „seismografisch“ auf und entwickelt hieraus neue Motive und Klänge, die in eine zeitgenössische Musiksprache übertragen werden. Alte und neue Spieltechniken, in etwa vergleichbar mit einer Ausstellung von analogen und digitalen Fotos, werden einander gegenübergestellt. ...
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Über meine vier Diotimalieder
Die Beschäftigung mit Hölderlin begann etwa mit 16 Jahren. Zu jener Zeit schenkte mir meine damalige Klavierlehrerin das Buch Hyperion. Seither habe ich viele seiner Gedichte gelesen, und einige kommen mir immer wieder zu Bewusstsein, wie etwa das berühmte: Hälfte des Lebens, Mein Eigentum, An die Parzen oder auch die späten Scardanelligedichte.
Über Beethovens Neunte und die Notwendigkeit von Beethoven_off_set
Eine meiner frühesten Begegnungen mit dem Bonner Meister war eine Langspielplatte, ein Geschenk von meiner Mutter. Hierauf waren die drei Schlachtrösser: Mondscheinsonate, Pathetique und Appassionata, eingespielt von Daniel Barenboim und umrahmt von einer idyllischen Gebirgslandschaft.
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Über Tastenschatten
Tastenschatten ist nach Nachtstücke (1999) und Schatten tasten (2006) mein dritter größerer Zyklus für Klavier solo. Die sieben Stücke behandeln auf sehr unterschiedliche Art Techniken des zeitgenössischen Klavierspiels.
„Um Haaresbreite“ (Version für zwei Violinen)
Das Stück ist eine, im Sommer 2016 erstellte Bearbeitung des vierten Satzes meiner Violinsonate von 2010. Wie der Titel schon andeutet, handelt es sich hierbei um feine und feinste Nuancierungen des Bogenstrichs (wie z. B. Haar, Holz, Haar mit Holz, Bogenspitze. Haar mit Fingernagel, Haar mit Fingerspitze …).
Über Treibgut II
Das Duo entstand im Frühjahr 2016. Die Komposition bezieht sich, auf den Beginn des dritten Aktes der Oper Tristan von Richard Wagner. Teile dieser „alten Weise“ sind bruchstückartig über das ganze Stück verteilt.
Über meine Komposition: Aprèslude Nr. I (Nach einem Gedicht von Gottfried Benn)
Die Komposition entstand im Winter 2015/2016 und ist dem Angedenken des im Januar verstorbenen Komponisten und Dirigenten Pierre Boulez gewidmet.
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Über mein drittes Streichquartett (An Gerhard Richter)
Nach dem Besuch von Gerhard Richter - Panorama 2012 in der Neuen Nationalgalerie Berlin begann ich am selben Tag mit der Komposition meines dritten Streichquartetts, das sich auf zwei Bilder der Ausstellung bezieht. Die beiden Sätze Woods (Dichotomie) und Epiphanie beziehen sich auf die gleichnamigen Bilder aus unterschiedlichen Schaffensperioden Gerhard Richters.
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